Ernst-Richard Schwinge
Wolfgang Schadewaldts Studien zu Goethe
Jahrgang 19, Heft 3, 28 Seiten, kart., (ISBN 3-525-86312-8).

Wolfgang Schadewaldt, einer der bekanntesten Gräzisten des 20. Jahrhunderts, hat sich zeit seines Lebens mit Goethe beschäftigt. Goethe sei für ihn, schreibt er selbst, "zu so etwas wie dem 'primum movens' für die Beschäftigung mit Literatur und Dichtung, mit der Antike und den Griechen geworden", und er habe "in fast anhaltender Wechselwirkung zwischen ihm und den Griechen" sein Griechisch betrieben. Eine Analyse der der poetologischen Grundüberzeugungen und Grundkategorien, die Schadewaldts zahlreiche Goethestudien bestimmen, kann mthin nicht nur dieses selbst in ihren Grundstrukturen transparent machen. Sie vermag zugleich ein erhellendes Licht auf Schadewaldts Arbeiten zur Literatur der Griechen zu werfen. Mit beidem leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der deutschen Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert, in die Schadewaldt einerseits fest eingebettet ist und innerhalb deren er andererseits als autarke Größe erscheint.