Kommission „Kommentierte Edition der Briefe von und an Matthias Claudius"

Darstellung aus dem Jahresbericht 1997:

Die Bochumer Projektgruppe arbeitete zwischen 1994 und 1996 mit einer zweijährigen Förderung der Fritz Thyssen Stiftung. Aus den Restmitteln konnte im Einvernehmen mit der Fritz Thyssen Stiftung eine Kontrolle der historischen Auktionskataloge in Berlin und in Marbach vorgenommen werden. Damit war der erste Arbeitsschritt im Frühjahr 1997 weitgehend abgeschlossen.
Hierbei handelt es sich zunächst um ein kritisches Verzeichnis der Korrespondenz von und an MATTHIAS CLAUDIUS und dessen Frau REBECCA. Dabei wurde versucht, alle erhaltenen Originalbriefe und auch die Erstdrucke sowie weitere Drucke von Briefen von und an CLAUDIUS zu ermitteln. Wo immer möglich, wurden darüber hinaus auch Dokumente zur Provenienz dieser Briefe aufgrund von historischen und modernen Auktionskatalogen zusammengetragen. Die ermittelten Originalbriefe liegen bei der Arbeitsstelle in Bochum als Mikrofilme, Rückver-größerungen und Kopien vor, die Drucke in Kopien. Dieses Material ist in einem chronologisch angeordneten Briefarchiv erfaßt. Dazu waren Vorarbeiten zu dem Kommentar und besonders zur Datierung der (häufig undatierten) Briefe von CLAUDIUS nötig, ebenso biographische und bibliographische Ermittlungen zu den Korrespondenzpartnern wie auch zu Sachangaben der Briefaussagen. Derzeit werden die entsprechenden Briefdaten systematisch in ein kritisches Verzeichnis gebracht, das im Rahmen der Reihe "Veröffentlichungen der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften" gedruckt werden soll.
Ende 1997 verfügt das Bochumer Briefarchiv über knapp 1750 Briefe von und an CLAUDIUS, von denen nicht ganz 700 auch oder nur im Druck, teils im mehrfachen Druck vorliegen. Das Bochumer Archiv schließt dabei auch die Stammbucheintragungen von MATTHIAS und REBECCA CLAUDIUS ein. Parallel dazu wurden die Arbeiten an der Personalbiographie zu MATTHIAS CLAUDIUS fortgesetzt, um einzelne, unselbständig erschienene Briefdrucke möglichst lückenlos erfassen zu können.
Dieses Briefarchiv soll die Grundlage für eine kritische und kommentierte Edition des gesamten CLAUDIUS-Briefwechsels bilden. Die Finanzierung dieses umfassenderen Vorhabens, das seinen Niederschlag voraussichtlich in 6 Bänden und dem Kommentar finden wird, konnte jedoch noch nicht definitiv gesichert werden.