Volker Weidemann
Lebentragende Planeten
Berichte a. d. Sitz. der Joach. Jungius Ges., Jg 21,
Heft 4, 18 Seiten, kart., (ISBN 3-525-86323-3), 5,40.
Die Entdeckung extrasolarer Planeten im vergangenen Jahrzehnt hat großes Aufsehen gemacht und die Frage nach der Existenz weiterer lebentragender Planeten aktualisiert: Sind wir allein im Weltall? Die bisherigen Entdeckungen betrafen allerdings nur große jupiterartige Gasplaneten: um auch kleine, erdartige, feste Planeten nachweisen zu können, bedarf es einer Verfeinerung der Beobachtungsmethoden, wie sie nur vom Weltraum aus möglich ist. Die dafür geplanten Weltraumprojekte der NASA und ESA werden vorgestellt. Selbst wenn der Nachweis gelingen sollte, bleibt die Frage, ob sich jeweils auch Leben entwickelt. Die Untersuchung von lebensbegünstigenden Bedingungen ist Gegenstand der Astrobiologie, wobei terrestrische und astronomische Befunde in unserem Planetensystem ausgewertet werden. Die Existenz von Mikrobakterien, die unter extremen Bedingungen überleben, und das Vorhandensein von Wasser lassen primitives Leben wahrscheinlich sein: die Mars- und Kometenmissionen sollen dies testen. Höheres Leben allerdings kann sich nur unter langfristig stabilen Bedingungen entwickeln, die sehr speziell sind. Es ist zudem extrem überlebensgefährdet. Intelligentes Leben ist so unwahrscheinlich, dass unsere Erde einmalig sein dürfte. Auf philosophische und theologische Konsequenzen dieses Befundes wird abschließend hingewiesen.